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„Will ich weiterhin bloggen?“

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Wie so viele andere, stöbere ich ständig im Netz. Ich weiß es sehr zu schätzen, wie viele Menschen ihr Wissen in Form von Video-Tutorials, Audios oder Artikeln weitergeben. Und das in jede Richtung: Ob es eine sprachliche Frage ist, ob es um eine kleine Reparatur geht, ob ich mich auf ein Leben mit Hund vorbereiten will, mir Kochtipps hole oder mir eine neue Sportart erschließen möchte.

Egal, um welche Themen es geht: Unfassbar viele Blogs, auf die ich stoße, sind entweder fast leer oder veraltet. Da hat jemand motiviert angefangen, doch schon nach drei, vier Artikeln ist die Luft ausgegangen. Oder man landet auf einem superinteressanten Blog, doch der letzte Beitrag ist Jahre her – und dann hört es auf, ohne irgendeine Nachricht.

Für uns EinzelunternehmerInnen ist es wichtig, hier eine klare Entscheidung zu treffen. Denn ein dümpelndes Blog lässt nicht nur unsere Seite alt aussehen:

Alt im Sinne von „nicht mehr aktuell“. Es ist total okay, eine längere Blogpause zu machen oder sogar mit dem Bloggen aufzuhören, doch wenn so gar kein Hinweis darauf dasteht, wirken Informationen veraltet. Noch schlimmer ist, dass sich LeserInnen immer einen eigenen Eindruck bilden: Einige schließen aus einem verlassenen Blog, dass das Engagement fürs Thema nicht mehr da ist. Auf andere wirkt es unzuverlässig, wie wenn jemand etwas einfach links liegen lässt.

Wirken tut allerdings nicht nur das Datum, sondern auch die Qualität der vorhandenen Beiträge:

  • Im Extremfall hat ein Blog nur eine Willkommensnachricht oder wie ich zu meinem Entsetzen oft sehe, einen Blindtext, den man halt mal eingestellt hat, um zu zeigen, wie das später mal aussieht. Da brauchen wir gar nicht drüber reden: Wer ein leeres Blog hat, sollte den Button komplett entfernen und die Funktion erst live schalten, wenn tatsächlich gebloggt wird.
  • Häufig gibt es eine Handvoll Beiträge, manchmal hat jemand mehrere Jahre immer mal ein bissl gebloggt. Sind die Beiträge sehr oberflächlich oder wirken von der Thematik sprunghaft und wirr, ist das der Eindruck, den du – mit deinem Business – bei Webbesuchern hinterlässt. Wenn du Pech hast, beschädigst du damit Glaubwürdigkeit und Vertrauen, sogar wenn deine Website sonst durchaus interessant ist.
  • Ungünstig ist allerdings auch, wenn du total interessante Beiträge drin hast! Besonders wenn du mit dem Bloggen vollmundig angefangen hast, aber nach wenigen Artikeln aufgehört hast. Denn jetzt sind Webbesucher erst erfreut, lesen sich alles durch und sind dann enttäuscht, dass sang- und klanglos nichts mehr kam.

Letztes Jahr habe ich dazu ein Video gemacht:


Zum Jahreswechsel beschäftigen sich enorm viele EinzelunternehmerInnen mit ihrem eigenen Business. Sie sortieren sich, halten Rückschau, machen Pläne fürs kommende Jahr.

Alle, deren Blog dümpelt, vielleicht schon seit geraumer Zeit, oder die mehr oder weniger lustlos sporadisch was einstellen, möchte ich zu einer klaren Entscheidung motivieren:

Will ich überhaupt (noch) bloggen?

Dieser Beitrag von vor drei Jahren hilft dir dabei, etwas konkreter Bilanz zu ziehen, wie du zu deinem Blog so stehst und was es dir bisher gebracht hat. 

Ist dein Blog komplett leer bis auf eine Hallo-Nachricht, erstmal komplett weg damit. Bist du fest entschlossen, zu Termin X zu starten, dann mach ein klares Blogkonzept, schreib gezielten Start-Content von 1 bis 2 Beiträgen pro Kategorie und dann schalte es live.

Findest du dein Blog eigentlich toll und hast durchaus Lust, Know-how zu verschenken, um idealerweise Aufträge zu generieren, dann klopf genauer ab, warum du nicht regelmäßig bloggst. Meiner Erfahrung nach liegt es häufig nicht an der Zeit (auch wenn wir das selbst oft meinen), sondern daran, dass es keinen klaren Fokus im Blog gibt und die Themen zu schwammig aufgegriffen werden, sodass man ewig bei den Basics hängenbleibt, die schon überall stehen. Was immer es bei dir ist: Es gibt einen oder mehrere Gründe, warum du nie richtig drangeblieben bist oder irgendwann einfach aufgehört hast. Sag dir mal selbst Schwarz auf Weiß, welche das sind.

Willst du schon bloggen, aber nicht mehr so? Es kommt vor, dass das vorhandene Blog nicht mehr passt. Selbstständige, die viele Jahre engagiert gebloggt haben, merken, dass sie keine Lust mehr auf das Thema haben oder das Gefühl, sich zu wiederholen. Ein ganz wichtiger Faktor ist, dass wir uns mit den Jahren verändern: Manchmal werden für uns andere Themen interessanter, doch oft ist es einfach so, dass sich unsere Stimme verändert – innerhalb unseres Themas haben wir eine klarere Meinung oder mit den Jahren werden wir relaxter und eigener, wie wir nach außen auftreten. Das kann so weit gehen, dass du dich mit deinen bisherigen Artikeln gar nicht mehr identifizieren kannst, weil sie sich nicht richtig für dich anfühlen – oder du sogar heute völlig anders über vieles denkst, das du noch vor einigen Jahren propagiert hast. Ein Grund mehr, drastisch auszumisten und umzubauen oder das Blog einfach komplett zu kicken und ein anderes aus der Taufe zu heben.

Hast du definitiv keine Lust mehr auf ein Blog? Entweder weil du nie so richtig wolltest, aber gehört hast, du solltest bloggen. Oder weil du einfach nicht mehr magst. Vielleicht hast du einen anderen Kanal für dich entdeckt, der dir mehr Spaß macht – machst einen Podcast oder Videos. Oder schreibst lieber punktuell Gastbeiträge bei anderen, gibst Interviews. Vielleicht aber läuft dein Business und die Akquise dafür bestens auf anderen Wegen und es gibt keinerlei Grund, regelmäßig zu veröffentlichen. Dann weg damit.

Triff eine klare Entscheidung!

Es fühlt sich sehr viel besser an, wenn du eindeutig sagst JA oder NEIN. Das ist keine Entscheidung für die Ewigkeit, sondern eine für jetzt, die dir etwas aus dem Genick und von der To-Do-Liste nimmt, was momentan in dieser Form eh nicht läuft.

Das schenkt dir Freiräume und Energie für anderes.

 


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